Die neuen EU-Label für Energieeffizienz

Für eine schicke Küche – um die Schönheit und Effizienz zu vereinen – sind umweltschonende und sparsame Haushaltsgeräte gefragt. Beim Kauf steht man oft etwas ratlos vor den Energieeffizienz-Aufklebern. Welche Vorteile versprechen die verschiedenen Klassen, welche technischen Eigenschaften rechtfertigen einen etwas höheren Kaufpreis und bleiben langfristig doch rentabel?

Seit der Einführung der Energiekennzeichnung 1998 gab es sowohl bedeutende technische Änderungen als auch Veränderungen im allgemeinen Umwelt- und Energiebewusstsein. Daher ist ab Ende 2011 eine neue Kennzeichnung laut EU-Verordnung für bestimmte Haushaltsgeräte – u. a. für Geschirrspüler, Kühl- und Gefriergeräte sowie Weinschränke – verpflichtend. Vor dem Kauf sollte man daher einiges abwägen.

Kühl- und Gefrierschrank

EU-Label Kühlgerät

EU-Label Kühlgeräte, Illustration: Umweltbundesamt

Auf dem Etikett sollten folgende Daten ersichtlich sein:
Hersteller und Modellbezeichnung (I und II), die Effizienzklasse des gekennzeichneten Gerätes darunter im schwarzen Pfeil rechts, gegenüber erfüllen die Farbbalken lediglich allgemeinen informativen Zweck. Logischerweise liegt die höchste Effektivität im „grünen Bereich“ ganz oben.
Im ersten blauen Rahmen steht der Jahres-Energieverbrauch in kWh/a, in der nächsten Reihe sieht man von links nach rechts das Kühlvolumen, das Tiefkühlvolumen und die maximale Geräuschentwicklung in Dezibel.
In der untersten Zeile ist die Nummer der EU-Verordnung.
Am Beispiel eines 10 Jahre alten Kühlschrankes spart man mit Neugeräten in der neuen Effizienzklasse A+ etwa bis zu 20%, bei A++ bis zu 40% und bei A+++ bis zu 60%. Ähnliche Werte ergeben sich bei Tiefkühlgeräten.

Ein Tipp für Kühl- und Gefriergeräte: Nach Empfehlung des Umweltbundesamtes kann man auch bei der Wahl der Kühlschrankgröße effektiv sparen. Demnach sollte nur genutzter Kühlraum mit Energie versorgt werden. Für Ein- bis Zweipersonenhaushalte reichen 70- bis 90-Liter-Kühlgeräte, bei jeder weiteren Person sollte im Idealfall 40 bis 50 Liter mehr Inhalt kalkuliert werden.

Geschirrspüler

EU-Label Geschirrspüler

EU-Label Geschirrspüler, Illustration: Umweltbundesamt

Im Großen und Ganzen ist der Aufbau des Etikettes ähnlich, wie oben beschrieben. Hersteller und Modellbezeichnung (I und II) dürfen genauso nicht fehlen, wie die Effizienzklasse des gekennzeichneten Geschirrspülers im schwarzen Pfeil rechts. Die Farbbalken helfen nur beim Einordnen der Leistungsfähigkeit.
Ebenso steht hier im ersten blauen Rahmen der Jahres-Energieverbrauch in kWh/a.
In der nächsten Reihe kommen die spezifischen Daten von links nach rechts: Der jährliche Wasserverbrauch basierend auf durchschnittlich 280 Spülgänge, dann die Trocknungswirkungsklasse gefolgt von der maximalen Beladung – basierend auf Maßgedecken. Die Reihe schließt auch in diesem Fall die maximale Geräuschentwicklung in Betrieb in Dezibel gemessen.
In der untersten Zeile ist die Nummer der EU-Verordnung.
Über 12 Jahre spart man mit Neugeräten in der neuen Effizienzklasse A+ etwa bis zu 11%, bei A++ bis zu 21% und bei A+++ bis zu 30%.

Ein Tipp für Geschirrspüler: Für Ein- bis Zweipersonenhaushalte reichen auch schmale Geschirrspüler mit weniger Fassungsvermögen. Auch bei kleineren Küchenräumen ist die schmale Baubreite von 45 cm (anstatt 60 cm) zu bevorzugen. Und nicht zuletzt: Somit kann man bei wenig Betrieb über längere Zeit die unangenehme Geruchentwicklung.

Weinschränke

EU-Label Weinschrank

EU-Label Weinschränke, Illustration: Umweltbundesamt

Weinschränke sind spezielle Kühlgeräte für anspruchsvolle Weinliebhaber. Die EU-Verordnung zieht diese genauso in die allgemeine Regelung ein, wie alle anderen Kühlvorrichtungen. Auch wenn nicht jeder Haushalt über dieses Gerät verfügt, gibt es bei uns die Aufschlüsselung des einzigen Infokastens, der anders, als bei den vorher vorgestellten EU-Labels aussieht.
Die Abbildung mit der Weinflasche links unten gibt Aufschlüsse über die Kapazität des Weinschrankes. Wie auf den anderen Labels wird auch dieser Wert in Standardflaschen dargestellt.

Noch ein Tipp zu allen enerieeffizienten Geräten: Beim Vergleich ist Vorsicht geboten. Nur innerhalb gleicher Größenklassen ist eine Gegenüberstellung sinnvoll.

Unser Schlusswort: Zugegebenermaßen machen die Energieeffizienz-Angaben eine Kalkulation im Vorfeld zwar etwas leichter, jedoch nicht hundertprozentig genau. Um die Daten zuverlässig zu ermitteln, mussten sich die Experten nach Normen und Durchschnittswerten orientieren.
Wir planen unseren Alltag idividuell und wollen, dass unser Beitrag im Bereich Kücheneinrichtung zu einer umweltbewussten Einstellung beiträgt. Die aktuelle EU-Verordnung regt die Industrie gewiss dazu an, all diese messbaren Aspekte dringend bei den neuesten Entwicklungen in Betracht zu ziehen: In näher Zukunft sollen nur noch Geräte ab Effizienzklasse A in den Handel kommen.

Wir informieren permanent über beispielhafte energieeffiziente Haushaltsgeräte.

Detaillierte Tabellenwerte und noch umfangreichere Informationen zum Thema Energie erhalten Sie direkt beim Umweltbundesamt unter: http://www.umweltbundesamt.de/energie

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